Ehemaliges Munitionslager Bossow
Sicherung und Optimierung des Fledermaus-Winterquartier-Komplexes „Bunkeranlage Bossow/Funkturm“
Die ca. 25 ha große Fläche, auf der sich ein Munitionslager der NVA befand, ging 2016 in den Besitz der Stiftung über. Mehrere Bunker und Kelleranlagen wurden seit 2001 durch den Vorbesitzer, den Förderverein des Naturparks Nossentiner/Schwinzer Heide, als Fledermaus-Winterquartiere gesichert.
In den Jahren 2018 – 2019 wurden im Rahmen der Naturschutzförderrichtlinie des Landes M-V mit der finanziellen Förderung des Europäischen Landwirtschaftsfonds (ELER) professionale Umbaumaßnahmen in acht Bunkern und zwei Kelleranlagen durchgeführt, um bauliche Schäden zu beseitigen und die Quartiere mittels Versteck- und Hangmöglichkeiten als Fledermaus-Winterquartiere zu sichern und zu optimieren.
Aufgrund des Erfolgs dieser Umbaumaßnahmen folgte 2021 – 2023 eine Fortsetzung der Objektoptimierung in vier weiteren Bunkern und einer Kelleranlage. Über das STALU Mittleres Mecklenburg-Rostock und mit Hilfe der Naturschutzförder-Richtlinie des Landes MV wurde eine vollständige Sicherung und Optimierung der Bunker und Keller mit finanziellen Mitteln des Europäischen Landwirtschaftsfond (ELER) gefördert. Alle Objekte konnten baulich gesichert, professionell verschlossen und mit Hang- und Versteckmöglichkeiten ausgestattet werden.
In der Bunkeranlage Bossow /Funkturm überwintern ca. 500-600 Fledermäuse aus acht bis neun Arten (u.a. Wasser-, Fransen-, Zwerg-, Mücken- und Breitflügelfledermaus sowie Großes Mausohr und Braunes Langohr). Es gehört mit zu den größten Fledermaus-Winterquartieren in Mecklenburg-Vorpommern.
Die Bestände werden mittels eines intensiven, wissenschaftlichen Monitorings erfasst. In Zusammenarbeit mit der Universität Greifswald werden Artenzusammensetzung und Aktivität der Fledermäuse sowie die klimatischen Bedingungen in den Quartieren beobachtet. So kann beispielweise mit gechipten Fledermäusen und automatischen Erfassungssystemen das individuelle Verhalten einzelnen Tieren an den optimierten Fledermaus-Quartieren studiert werden. Weitere Untersuchungen fanden im Rahmen von drei Abschlussarbeiten an der Universität Greifswald statt.