Drewitzer See und Dreiersee

Grünland am Westufer des Drewitzer Sees

Allgemeine Angaben

Gebietsgröße: 1455 ha (NSG Drewitzer See mit Lübowsee und Dreiersee)
Flächenbesitz der Stiftung: ca. 210 ha + Wasser-/Uferflächen des Drewitzer Sees
Übernahme (Jahr): 2005 bis 2014
Lage: Landkreis Mecklenburgische Seenplatte, östlich A19
Lebensräume und Arten: Seen und ihre Verlandungszone, Sandmagerrasen, Feuchtgrünland, Verlandungsmoor, Bruchwald, Kiefernforst, Kriechender Scheiberich, nährstoffarme, kalkreiche Stillgewässer, Kalksumpfsimsen-Kleinröhricht, Schneidenröhricht, Basen-Zwischenmoor
Schutzstatus: FFH-Gebiet, SPA, NP, NSG, LSG

Gebietscharakteristik

Der Drewitzer See ist ein mesotroph-kalkhaltiger Durchströmungssee, der sich durch seine artenreichen Armleuchteralgenrasen auszeichnet. Die Ufervegetation wird größtenteils von Schilfröhricht gebildet, an das sich Ufergehölze anschließen. Der Drewitzer See ist von ausgedehnten Nadelforsten umgeben, die sich durch geringe Grundwasserneubildungsraten auszeichnen. Wahrscheinlich infolge großräumiger Entwässerung ist daher der Seewasserspiegel in den letzten Jahrzehnten deutlich gesunken, und auch der Wasserhaushalt angrenzender Bruchwälder und Feuchtwiesen ist nachhaltig gestört.

Die Flächen der Stiftung Reepsholt befinden sich am Westufer und Nordwestufer des Drewitzer Sees und schließen die Uferbereiche mit Röhricht- und Flachwasserzone (inkl. der Ortkruger Bucht im Nordwestteil des Sees) ein. Kleinflächig kommen offene Uferbereiche mit Kalksumpfsimsen-Kleinröhricht auf wechselfeuchten, kalkhaltigen Sanden sowie Kalk-Zwischenmoor vor. Durch den sinkenden Seewasserspiegel verbuschen sie allerdings zunehmend. Das anschließende Grünland wird mit Schafen beweidet bzw. gemäht. Es handelt sich um artenarmen Sandmagerrasen und entwässertes Niedermoorgrünland. Weiterhin gehören zum Stiftungsbesitz Kiefernforstflächen sowie ein ehemaliger Acker, der mit verschiedenen Laubgehölzen bepflanzt wurde. Auf dem Ortkrug wurde in der Nähe eines Radwanderweges ein Gesteinsgarten angelegt, der Besucher und Einheimische über die Geschiebe der letzten Eiszeit informiert.

Im Besitz der Stiftung Reepsholt befinden sich ebenfalls der mesotroph-kalkhaltige Dreiersee, an dessen Ufer u. a. Schneidenröhricht auftritt, sowie ein Teil des angrenzen- den Verlandungsmoores.

Orchideenreiches Kalkzwischenmoor

Entwicklungsziele

Vorrangiges Ziel ist der Erhalt der offenen Landschaft am Westufer des Drewitzer Sees durch extensive Beweidung oder Mahd. Wertvolle Uferpartien mit Kalksumpfsimsen-Kleinröhricht und Kalk-Zwischenmoor wurden entbuscht und sollen durch Pflegemahd weiterhin offen gehalten werden. Die Waldflächen werden naturnah bewirtschaftet. Sie liegen im Einzugsgebiet des Drewitzer Sees. Langfristig soll der Laubholzanteil erhöht werden, u. a. um zur Verbesserung des Wasserhaushalts des Drewitzer Sees und seiner angrenzenden Moore beizutragen. Stellenweise wurden bereits Buchen und Eichen unterbaut. Die Jagd soll sich auf den Flächen der Stiftung den Zielen des Naturschutzes unterordnen. Eine Wildbesatzdichte, die den Aufwuchs von Gehölzen ohne Zaunschutz erlaubt, wird angestrebt. Der Dreiersee und die Ortkruger Bucht werden durch einen ortsansässigen Fischer bewirtschaftet. Es ist darauf zu achten, dass sich aus dem Badebetrieb des Hotels am Dreiersee keine negativen Auswirkungen auf den Dreiersee ergeben.

Schwarzkopfschaf
Durch Pflege offen gehaltener Verlandungsbereich am See

Quellenangabe:

Diese Beschreibung ist der Broschüre Nationales Naturerbe in Mecklenburg-Vorpommern entnommen. Die Broschüre wurde gemeinsam herausgegeben von der Stiftung Umwelt und Naturschutz Mecklenburg-Vorpommern und von der Michael Succow Stiftung zum Schutz der Natur .

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